von Olga Goldenberg
Montag früh ging es mit guter Laune und zwei Kisten liebevoll vorbereiteter Lunchpakete vom halleschen Busbahnhof Richtung Niederlanden. Mit spanenden geografischen Informationen über die Städte, die wir auf unserer Anreise durchfuhren stimmte uns unser Reiseführer Vladimir Chapiro auf die bevorstehende Stadtführung ein und lies keine Langeweile aufkommen.
Nach der Ankunft in Amsterdam gab es im Anschluss an das Abendessen bei einem Abendrundgang einen ersten Eindruck von der Stadt. Der Bummel durch das Zentrum, vorbei an Sehenswürdigkeiten, zahlreichen Souvenirläden und dem Rotlichtbezirk an den einen Kindergarten grenzte hinterließ bei vielen einen gemischten Eindruck. Abends wurde sich noch viel darüber ausgetauscht. Am Dienstag starteten wir dennoch in aller Frühe, motiviert die Stadt am Tage zu erkunden.
Wie es zu einer Amsterdamreise gehört besichtigten wir am Dienstag die Stadt vom Wasser aus. Wir genossen die Aussicht auf die besondere Architektur der Stadt und die Hausboote. Viele Jahrhunderte beherbergte Amsterdam den Großteil der Niederländischen Juden. Jeder zehnte Bewohner Amsterdams vor dem Zweiten Weltkrieg war jüdisch. Im Anschluss an die Bootsfahrt besichtigten wir das Jüdische Amsterdam. Die Führung durch die Portugiesische Synagoge Esnoga, eine der größten Synagogen der Welt, und die Hollandsche Schouwburg, ein ehemaliges Theater das als Deportationszentrum genutzt wurde, ließen niemanden von uns unberührt. Wir erfuhren wir wie dazu kommen konnte, dass achtzig Prozent der niederländischen Juden während der Schoa ermordet wurden. Die Besichtigung der einst größte Diamantschleiferei in Europa, die eine großen Stellenwert für die Integration der Juden in Amsterdam hatte, und lies auch bei unserer Reisegruppe so manche Augen aufleuchten. Das Anne-Frank-Museum, in dem ein enormer Besucherandrang herrschte, wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Die Räume im Hinterhaus, die als Versteck dienten machten die schreckliche Geschichte greifbarer und lieferten uns noch viel abendlichen Gesprächsstoff. Auch wer nicht mitgehen konnte, kam dennoch nicht zu kurz. Gemeinsam wurde das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds von uns in ein Fotostudio verwandelt.
Früh am Mittwochmorgen verließen wir Amsterdam mit dem Bus in Richtung den Haag, wo auf uns nach einer Stadtrundfahrt das erste große Erlebnis des Tages erwartete. Im Miniaturpark Madurodam, konnten wir uns entspannt bei einem Bummel durch die Niederlanden im Kleinformat mit den wichtigsten Bauwerken und Städten bekannt machen. Danach ging es wieder in den Bus nach Rotterdam. Nach einer Stadtrundfahrt, bei der ein erster Eindruck von der imposanten Hafenstadt gewonnen.
Wo es am Schönsten war? Jede Stadt hatte ihren ganz eigenen Charme. Ein besonderer Dank von uns allen gilt dabei Stela Korenblum, die mit großem Engagement und der perfekten Organisation diese Reise ermöglichte und Vladimir Chapiro, der uns sicher durch die Städte Belgiens und der Niederlanden führte und zu allen Orten spannende Hintergrundinformationen hatte. Auch wenn einige von uns ihren Favoriten hatten, sind wir uns da nicht einig geworden. Ob der Euromast, die Bootsfahrt oder das Anne-Frank-Museum – Einigkeit gab es nur darüber, dass beim nächsten Machane wieder alle mit dabei sein wollen. Es war für Jeden was dabei und kein Programmpunkt war zu viel. Gut gelaunt, voller neuer Eindrücke und etwas erschöpft kamen wir spät abends in Halle an und wurden von unseren Liebsten und Max Privorozki herzlich empfangen.