Unter dem Titel „Umdefinition des Antisemitismus?“ bewirbt der Deutsche Freidenker-Verband e.V. eine von Frau Groth angestoßene „Diskussion“ in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Gleich in ihrer Einleitung beklagt die Referentin die Beschlüsse in einigen Bundesländern und Städten, der antisemitischen BDS-Bewegung keinen Platz zu geben.
Die Position von Annette Groth bezüglich des Staates Israel ist nicht neu: Sei es die „Free Gaza“-Bewegung oder die „Toilettenaffäre“ im Bundestag, die ehemalige Bundestagsabgeordnete der LINKEN ist immer dabei. Die von ihr verbreiteten Thesen zeigen erneut, dass die Verschwörungstheoretiker auf beiden Seiten des politischen Spektrums in Bezug auf den Israelhass ganz nah zueinander stehen. Die Unterstützung von antidemokratischen, autoritären Regierungen, wildem Antiamerikanismus sowie diversen realitätsverfälschenden „Märchen“ vereinen diese Gruppen, die sich aufgrund ihrer Ansichten eigentlich gegenüber stehen sollten.
Das Hauptproblem ist nicht der Antisemitismus selbst, sondern die Reaktion, oder besser gesagt Gegenreaktion, der Öffentlichkeit, der betroffenen Religionsgemeinschaft, der betroffenen Partei oder der betroffenen Gremien auf antisemitische Erscheinungen in den eigenen Reihen. Diese Reaktion, sofern es sie überhaupt gibt, ist in den meisten Fällen unzureichend.
Die zum Auftritt von Annette Groth verfasste Erklärung der Landtagsfraktion DIE LINKE zeigt beispielhaft, wie die Reaktion auf solche Erscheinungen in der eigenen Partei sein sollte. Der Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt begrüßt die eindeutige Distanzierung der Partei DIE LINKE in unserem Bundesland von der „Umdefinition des Antisemitismus“ à la Frau Groth.
Egal, ob Frau Groth den Begriff „Antisemitismus“ umdefiniert oder nicht, er bleibt bis dato an ihren Handlungen haften.